Wir sind Thür…Thür…Thür….Thüringen Meister, Bachra heißt er, der Thüringen Meister
Ja, der Fanfarenzug Bachra hat es wieder geschafft. Als Titelverteidiger sind wir zum 22. Musikkontest angetreten und mit der Goldmedaille nach Hause gefahren. So selbstverständlich, wie dass für viele klingt, ist es aber gar nicht. Unzählige Übungen in der Bürgerhalle und auf großen Wiesenflächen in Bachra, in der Zweifelderhalle in Buttstädt, im Trainingslager in Bad Sulza oder die Übungseinheiten auf den Sportplätzen in Ostramondra und Olbersleben gehören zu der vielen Vorarbeit, bis man sich einen Meistertitel verdient. Dank der Sportvereine aus unseren Nachbarorten durften wir mehrmals wöchentlich in den letzten Wochen auf deren Sportplätzen trainieren und auf wettkampfähnliche Bedingungen zurückgreifen. Mancher Musikfreund frag sich, warum wir ein Sportverein sind, aber wer eine Trainingseinheit mit uns zurück gelegt hat, der weiß, dass wir dabei unzählige Schritte zurücklegen und dabei viel Kondition und Ausdauer benötigen zur eigentlichen musikalischen Darbietung.
Am vergangenen Samstag, den 26.05.2018 war es dann wieder soweit, alle Ergebnisse der Übungseinheiten zu präsentieren. Im Marschwettbewerb hatten wir die Startnummer 1 gezogen und wussten damit gleich, dass unser Verein der letzte im Showwettbewerb sein wird. Vor unserer Bewertung nahmen die Nachwuchsspielleute der Spielmannszüge Aufstellung und konnten ihr Können unter Beweis stellen. Dann wurde es ernst. Der Ablauf und die Titelfolge waren allen bekannt. Keiner kann mehr sagen, wie oft wir es geprobt hatten. Nun kam das Lampenfieber dazu und die Wertungsrichter gingen auf Position, neuer Platz, neue Situation….. die Meldung an den Hauptwertungsrichter durch unsere Stabführerin erfolgte und der Wettkampf begann. Plötzlich verabschiedete sich eine Bommel von unserem Stab, wieder eine neue Situation. In keiner Probe ist es passiert und auf dem Wettkampfplatz vor Publikum und Bewertung sorgte es kurzfristig für eine kleine Aufregung. Nach dem Anreißen des Marsches gab es kein Zurück mehr, keine Zeit darüber nachzudenken. Der festgelegte Titel wurde im Stand gespielt. Dann erfolgte der Umlauf mit drei Linksschwenkungen, ein gemeinsames Anhalten und das vorzeitige Beenden des Titels auf Stabzeichen. Unsere erfahrenen Mitglieder, die vom Wettplatzrand das ganze verfolgten und uns fest die Daumen drückten, sprachen uns ein großes Lob aus für die Qualität der Durchführung. Der Verein war etwas sprachlos nach dem Abriss und Ende des Durchganges. Immer hatte es geklappt beim Proben und am Wettkampftag kamen Zweifel auf und Unsicherheit. Unser starker Fanclub, der uns dankender Weise seit vielen Jahren zu vielen Wettbewerben begleitet, war über den ganzen Sportplatz zu hören und hat vielleicht nicht immer allen Wertungsrichtern die Chance gegeben, alles genau zu hören. Aber die geschulten Ohren der Wertungsrichter ließen sich bestimmt nicht täuschen. Gespannt verfolgten wir im Anschluss unsere zwei Gegner, den 1. Triebeser FZ und den FZ Ilmenau, im Marschwettbwerb. Den erzielten Vorsprung von 1,2 Punkten erfuhren wir erst mit großer Freude zur Siegerehrung.
Nach dem ersten Durchgang ergab sich für unseren Verein eine mehrstündige Pause, die mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie den aktiven Zuschauern der Spielmannszüge und des Fanfarenorchesters gestaltet wurde. Ein großes Lob geht dabei an alle Mitglieder vom Orgteam dieser Veranstaltung. Es war alles gut durchdacht und fast alle Wünsche konnten erfüllt werden. Unser Fanclub nähte auch mal schnell die Bommel wieder an. Wer mit uns auf Reisen geht, der weiß, was Spielleute zwischendurch alles brauchen. Dazu gehören: Nähzeug, Pflaster in verschiedenen Größen, Sonnenschutz, Pausenbrote oder andere leckere Snacks, wie Gummibärchen oder Melone und vieles mehr ist im Gepäck unserer treuen Begleiter.
Obwohl es Petrus am Wettkampftag sehr gut meinte mit den Temperaturen, wussten alle, dass zum Showwettbewerb unsere Landsknechtbekleidung erforderlich sein wird. Schwitzen, schwitzen…., aber nur für wenige Minuten. Somit konnten wir wieder einen guten Eindruck bei allen Zuschauern und bei den Wertungsrichtern erzielen. Die letzte Generalprobe für diesen Teil der Meisterschaft fand am selben Tag neben dem Busparkplatz statt. Unzählige Male musste die Choreografie des einen Titels umgeändert werden. Leider gab es krankheits- und arbeitsbedingte Ausfälle. Dazu kamen kurzfristige Ersatz- und Ergänzungsspieler von unseren langjährig erfahrenen Mitgliedern, die eigentlich ihre Wettkampfkarriere schon beendet hatten. Zusätzlich hatten wir ein Nachwuchstalent, die schon nach einem dreiviertel Jahr die Wettkampfgrundlagen erzielt hatte und dafür tägliche Sonderübungseinheiten in den letzten Wochen in Kauf nahm. Eine volle Besetzung aller Positionen gab es nur bei einer Sonntagsprobe und am Wettkampftag. Alle Musiker mussten aber wissen, stehe ich in der rechten, der linken, der vorderen oder der hinteren Reihe und in welche Richtung muss ich im Anschluss mich dann drehen und abmarschieren. Die Trainingseinheiten hatten sich gelohnt. Jeder wusste, wo seine Position war. 12 – 15 Minuten standen zu Verfügung und wir haben das Zeitfenster eingehalten. Vor Aufregung und Anstrengung sind kleine Fehler aufgetreten, aber der Gesamteindruck der Showpräsentation war sehr gut. Am Ende waren es 2,4 Punkte mehr. Von fünf Startern, der 1. Triebeser FZ, der FZ Gera, der Hettstedter FZ, die Fanfarenfreunde Zeulenroda/ Triebes und der Verein für Fanfarenmusik Bachra, konnten wir den 1. Platz erkämpfen. Dank der beiden 1. Plätze im Marsch – und Showwettbewerb konnten wir in der Gesamtwertung auch auf das höchste Treppchen vom Siegerpodest steigen und unseren Titel als Thüringer Landesmeister erneut zum 17. Mal mit nach Hause nehmen.
Wir sind Thür…Thür…Thür….Thüringen Meister, Bachra heißt er, der Thüringen Meister erklang immer wieder von unserem Verein auf dem Sportplatz in Erfurt/ Möbisburg, im Bus auf der Heimreise oder dann in Bachra im Vereinsheim.
Neben der Bewertung zur Landesmeisterschaft erfolgte ebenfalls die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft 2019 in Osnabrück. Auch der Fanfarenzug Bachra stellte sich dieser Herausforderung und erhielt vom stellvertretenden Bundesmusikdirektor der Spielleutemusik eine Einschätzung mit dem Ergebnis der erreichten Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft im kommenden Jahr.
Aufgrund der vielen Einzelbewertungen und großen Teilnehmeranzahl der Musikvereine fand die Siegerehrung erst am Abend statt und die Rückreise konnte erst nach Wettkampfauswertung durch die Wertungsrichter erfolgen. Leider wollte dann unser Bus nicht mehr und der Busfahrer brauchte Geduld, bis alles wieder geklärt war. Dank der Musikfreunde aus Schmölln/Gößnitz, die zum Glück mit ihrem Bus noch Vorort waren, bekamen wir eine Starthilfe und konnten die Heimreise mit etwas Verspätung antreten. Im Vereinsheim wartete das gut organisierte Abendessen auf uns, dass auch zu späterer Stunde noch lecker war.
In die wohlverdiente Sommerpause geht es nun noch nicht, denn der nächste Höhepunkt wartet auf den Fanfarenzug Bachra. Vom 22.-24.06.2018 feiert der Verein 60 Jahre Musik in Bachra mit einem musikalischen Wochenende, zu dem alle recht herzlich eingeladen sind.