…..so wurden alle Teilnehmer der 20. Thüringer Meisterschaft des Musik- und Spielmannswesen am Ortseingang und im Stadion Hammergrund am 13.06.2015 in Ilmenau begrüßt.
Unser Verein war sehr gespannt, wie diese Meisterschaft organisiert und durchgeführt wurde. Im letzten Jahr waren wir selber Ausrichter und haben das Heimspiel genossen und dem Publikum und uns zur Belohnung unseren 14. Titel nach Hause geholt. Diesen galt es nun wieder zu verteidigen. Die Organisatoren vom Fanfarenzug Ilmenau und vom Spielmannszug Gehren-Geraberg haben ihr Bestes gegeben, dass alle Teilnehmer und Fans ein „Rundum-sorglos-paket“ bekamen. DANKE!!!
Unzählige Übungsstunden in den vergangenen Wochen und Monaten lagen hinter uns. Die Regelübungszeiten montags und freitags reichten nicht aus, um auf ein Meisterschaftsniveau zu kommen. Zusätzlich mussten wir noch einige Einsätze abdecken. Eigentlich war jeden Tag Fanfarenzug angesagt. Unser Dank geht dabei an alle Mitglieder und deren Familien, die in der „Hochkonjunktur“ neben Arbeit, Schule und Fanfarenzug kaum noch Zeit für private Dinge hatten. In Bachra gibt es seit vielen Jahren keinen Sportplatz bzw. große Wiese, die uns ein Wettkampfablauf ermöglichen. Dank der umliegenden Gemeinden und ihren Sportvereinen konnten wir uns trotzdem ordentlich vorbereiten. Auf Grund des ständigen Platzwechsels wurde es auch keinen Anliegern zu viel. Im Gegenteil, wir weckten immer wieder neues Interesse und bekamen neue Zuschauer. Wir waren ständig mit anderen Platzbedingungen konfrontiert, so dass uns das neue Stadion in Ilmenau keine Probleme bereitete.
In den frühen Morgenstunden startete unser Bus mit dem Fahrer Mathias, der uns den ganzen Tag aufmerksam begleitete und das Wettkampfgeschehen verfolgte. Mit Pauken, Trommeln und Fanfaren zogen wir vom Parkplatz zum Stadion, wo für die Vereine Zelte aufgestellt waren als Regen- und Sonnenschutz. Zum Glück brauchten wir sie nur als Schattenspender.
Nach der Eröffnung starteten die offene Wertungsklasse mit drei Vereinen und anschließend die zwei Kinder- und Jugendspielmannszüge der Meisterklasse. Nach der Mittagspause war unser Verein der zweite Starter im Pflichtprogramm. Die Aufregung und Anspannung lag bei allen sehr hoch. In den letzten Wochen musste die Wettkampfaufstellung krankheits- bzw. arbeitsbedingt verändert werden. Gleichzeitig fehlten ebenfalls einige Mitglieder aufgrund der derzeitigen Abschlussprüfungen. Dank des großen Teamgeistes stellten wir uns auch dieser Herausforderung und gemeinsam haben wir das gemeistert. Während des Durchganges lagen die Nerven bei vielen Aktiven blank, weil jeder dachte: „Ich darf ja keinen Fehler machen!“ Aber wir sind keine Maschinen und keine Berufsmusiker, sondern spielen live, aus Freude an der Musik. Von unseren Fans, die uns immer treu begleiten, egal wohin uns die Meisterschaft hinführt, wurde uns bestätigt, dass es nicht zu übersehen war, wie groß die Erleichterung war, als der Pflichtdurchgang beendet war. Am Rande des Sportplatzes warteten nun alle gespannt auf die Punktvergabe durch die Wertungsrichter. Unser Verein und besonders der Trommelblock hat eine super Bewertung erhalten. Als wir im Anschluss erzählten, dass von den sechs Hochtrommlerinnen drei noch nicht mal ein Jahr dieses Instrument spielen, wollte es keiner glauben. Unsere jüngste Trommlerin Aliyah gehört erst seit Beginn dieses Jahres zu den aktiven Mitgliedern und hat alle Mitglieder, Fans, Zuschauer und Wertungsrichter von ihrem Können überzeugt. Mit 2,75 Punkten Vorsprung vor dem Fanfarenzug Gera gingen wir in eine kurze Pause.
Nach der Darbietung der Spielmannszüge der Pokal- und Meisterklasse sowie des Fanfarenzuges der Pokalklasse startete der Fanfarenzug Bachra als Vorletzter in den Showwettbewerb. Das Lampenfieber kam wieder. Nicht nur bei den Musikern auf dem Sportplatz sondern auch bei unseren mitgereisten Fans sowie bei unseren Nachwuchsmitgliedern wuchs die Anspannung. Viele Fragen kamen auf: Haben wir genügend geübt? Wurde etwas vergessen? Weiß jeder, wo er hinlaufen muss? Hat jeder die gleichen Sachen an?…… Vor lauter Aufregung kann man auch mal das Trommelgestell im Zelt vergessen.
Zum Glück war genügend Zeit alles zu korrigieren. Für die Stärkung der Wettkampfteilnehmer sorgten unsere Fans. Sie waren wieder lautstark zu hören und schafften es, die Begeisterungswelle durch das gesamte Publikum ziehen zu lassen. Diese Stütze ist sehr wichtig und baut jeden Aktiven in den kurzen Musikpausen auf und gibt neue Kraft für das nächste Choreographiebild. Am Ende des Wettbewerbes erkämpften wir uns mit 5,1 Punkten Vorsprung den 15. Landesmeistertitel der Fanfarenzüge. Der größte Lohn für die unzähligen Übungsstunden war zur Siegerehrung die Übergabe der Goldmedaille. Nach der Siegerehrung gehörte das Hochleben unserer Geburtstagskinder und aller mitgereisten Musikfreunde schon zu einer schönen Tradition. Anschließend erfolgte das obligatorische Meisterschaftsfoto aller Mitglieder.
Den Abschluss des Tages bildeten ein gemeinsames Abendessen und die Aftershowparty und wer die Bachraer kennt, weiß, wenn die Polonaise mit „Ich wand´re ja so gerne“ zu sehen bzw. zu hören ist, dann ist der Fanfarenzug Bachra in Feierlaune. Bis zum Ende des Tages wurde gefeiert, bis uns der Busfahrer Mario alle wieder nach Bachra fuhr.
Nach der Meisterschaft ist auch vor der Meisterschaft, denn noch gibt es keinen Ausrichter für die nächste Landesmeisterschaft, aber das Interesse weiterhin am Wettkampfbetrieb teilzunehmen besteht bei den Mitgliedern. Dann heißt es wieder Choreographie überarbeiten, Pflichttitel erlernen bzw. festigen, Ausschreibungsbedingungen einhalten, Noten kopieren, Sportplätze vermessen, Termine organisieren, Bus buchen, …… Unser Verein hofft, dass uns weiterhin in den kalten Jahreszeiten die Zweifelderhallen im Landkreis zur Verfügung gestellt werden und wir auch die Sportplätze wieder nutzen dürfen.
Bevor wir alle in die wohlverdiente Sommerpause gehen, werden wir noch bei verschiedenen Veranstaltungen zu sehen und zu hören sein und unser musikalisches Können zeigen.